Musterbestände zum Waldumbau
Fichten-Buchen-Altbestand: Baumarten- und strukturreicher Waldumbau, Weilheim
Baumarten- und strukturreicher Waldumbau
Durch vielfältige Maßnahmen, wie Nutzung von Naturverjüngung und Altholzschirm, Pflanzung von Mischbaumarten, schonende Hiebsmaßnahmen, Waldrandgestaltung und Erhalt von Biotopbäumen entwickelt sich der Musterbestand zu einem klimastabilen Wald.
Ausgangslage
2014 und 2016 erwarb Ernst Nowak die Flächen des Musterbestandes. Bereits die Vorbesitzer hatten das natürliche Verjüngungspotential der verschiedenen Baumarten des eigenen Waldes und der angrenzenden Wälder genutzt. Im Musterbestand stehen im Altholz neben dominierender Fichte und Buche zahlreiche Schwarzkiefern sowie einzelne Lärchen und Tannen. Geschützt durch mehrere Zäune verjüngten sich z.B. Buche, Tanne, Fichte, Schwarzkiefer, Lärche, Eiche, Birke, Bergulme, Wildkirsche und Bergahorn. Im westlichen Teil waren dichter stehende Tannen („Wildlinge“) ausgegraben und auf der Fläche, mit Verbissschutzgittern versehen, wieder ausgepflanzt worden. Ernst Nowak setzte die Förderung einer Verjüngung mit zahlreichen Baumarten fort und intensiviert den Waldumbau durch Pflanzung, Pflege und gezielte Hiebsmaßnahmen.
Bisherige Maßnahmen
Die Holzernte im Altbestand nimmt eine Schlüsselfunktion für das Gedeihen der Verjüngung ein. Über die Entnahme von alten Bäumen wird der Lichteinfall gesteuert. Mit der Intensität des Eingriffs und der damit verbundenen Lichtgabe werden unterschiedliche Baumarten gefördert. So benötigen z.B. lichtliebende Baumarten wie Fichte, Eiche oder Lärche mehr Licht als schattenverträgliche Baumarten wie Buche oder Tanne.
Um Schäden an Altbestand und Verjüngung weitgehend zu vermeiden, wurde zunächst ein Rückegassensystem angelegt. Mäßige bis schwache, dafür in kurzen Intervallen wiederkehrende Entnahmen nur einzelner Stämme sorgten zusätzlich dafür, dass größere Schäden an der Verjüngung durch Baumfällung ausblieben.
2015 wurde im Südwesten ein Tannenvoranbau angelegt und eingezäunt. Im Zaun samten sich natürlich u.a. Buche und Eiche an. In kleinen Teilbereichen, vor allem im Norden der Musterfläche, ist bereits das Altholz entfernt. Die Verjüngung ist hier 15 Meter hoch und baumartenreich. Klimastabile und gutgeformte Bäume werden kontinuierlich gefördert und die Baumartenvielfalt insgesamt erhalten.
Der westliche Waldrand zur Wiese wird allmählich durch die Entnahme einzelner Bäume aufgelichtet, so dass sich mit gepflanzter Wildkirsche und möglichst auch mit natürlich angesamten Wildsträuchern ein artenreicher Waldrand entwickeln kann. Einige alte Buchen sind über das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm gefördert und bleiben als Biotopbäume dauerhaft erhalten.
Zukünftige Maßnahmen
Neben der Vielfalt an Baumarten weist der Wald einen gewissen Strukturreichtum auf: großflächige Verjüngung unter dem Schirm des Altholzes, jungbestandsartige, Verjüngungsgruppen mit mehreren Baumarten ohne Altholzschirm, dunkle von Biotopbuchen beschattete Flächen.
In Zukunft werden die bisherigen Maßnahmen kontinuierlich fortgesetzt und damit Baumartenvielfalt und Strukturreichtum weiter gefördert. Dies macht wiederum den Wald insgesamt stabiler. Insbesondere wird durch vorsichtige Holzernte die Zusammensetzung der Verjüngung (Mischung, Qualität) gesteuert. Teilweise ist es ggf. nötig, gewünschte klimastabile Baumarten in der jüngeren und älteren Verjüngung zu fördern, wie z.B. die einzeln in der Buchenverjüngung vorkommende und von der Buche überwachsene Tanne. Ohne Wildschutz gelingt es bisher nicht, das Verjüngungspotential auf der gesamten Fläche zu nutzen.
Zaun für flächige Verjüngung
Lageplan und Anfahrtsbeschreibung
Mit dem Auto: Parken am Parkplatz an der Straße Im Hardt (Weilheim-Bauerbach). Zu Fuß ca. 350 m nach Westen Richtung Bauerbach. Rechts bzw. nach Süden in den Bestand auf dem Höhenrücken.
Bitte Zäune nicht betreten!
Lageplan - BayernAtlas
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Musterbestände zum Waldumbau
Allgemeine Hinweise für Ihren Besuch
Das Betreten der Musterwaldbestände erfolgt auf eigene Gefahr.
Es erfolgen keine Sicherungsmaßnahmen gegenüber typischen Waldgefahren, die sich aus der Natur oder der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ergeben.
Vermeiden Sie es, die Bestände während und nach Stürmen oder anderen markanten Wetterlagen zu betreten, da dann eine große Gefahr durch herabfallende Äste oder Baumteile besteht.
Bitte achten Sie auch auf festes Schuhwerk, da es sich um unwegsames Gelände handeln kann und hinterlassen Sie den Wald so, wie Sie sich auch Ihren eigenen Wald wünschen (Müll bitte mitnehmen).