Musterbestände zum Waldumbau
Tannen-Fichten-Bestand, Farchant

Alte Tanne, Buche, Bergahorn darunter LaubholzverjüngungZoombild vorhanden

© Blacek, AELF WM

Ein sich stetig verjüngender Dauerwald

Angepasste Wildstände und eine traditionelle, einzelstammweise Holznutzung führen allmählich zu einem klimastabilen, plenterwaldartigen Dauerwald, mit ineinander verwobener Verjüngung im Zwischen-, Unter- und Altbestand.

Ausgangslage

Der von den Farchanter Reschbergwiesen in zwei Stufen und steilen Hängen zum Lahnewiesgraben abfallende Bestand wird von mehr Tannen als Fichten dominiert. Der Ursprung der ältesten Bäume geht bis etwa 1820 zurück. In der führenden Baumschicht findet man neben Tanne und Fichte auch vereinzelt Buche und Bergahorn, nahe dem Lahnewiesgraben etwas mehr Bergahorn. Auf Teilflächen ist eine Zwischen- und Unterschicht aus Buchen und Tannen vorhanden. Auch mehrere Eiben halten sich im Unterstand. Teilflächen sind mit Buche, Tanne, Bergahorn, Fichte und vereinzelt Bergulme, Eberesche, Mehlbeere und Birke bis zu etwa zehn Metern Höhe verjüngt. Kleinflächig verzahnt sich die Verjüngung mit dem älteren Unter- und Zwischenstand.

Bisherige Maßnahmen

Der Eigentümer bewirtschaftet seinen Wald wie seine Vorfahren. Traditionell wird einzelstammweise, allenfalls kleingruppenweise Holz vom „dicken Ende her“, also die jeweils dicksten Bäume geerntet. Die angepassten Wildbestände ermöglichen eine aufwandfreie und permanente Verjüngung mit Laubholz und vor allem Tanne.

Zukünftige Maßnahmen

Ein angepasster Wildbestand und das Fortsetzen der traditionellen Bewirtschaftung sichern die Zukunft des Bestandes. Durch einzelstammweise Nutzung gelangt nur wenig Licht in das Bestandesinnere und auf den Waldboden. So werden die schattenverträglichen Tannen und Buchen gefördert. Sie können lange Jahre im Unter- und Zwischenstand verharren und legen auch noch im fortgeschrittenen Alter an Holz-Zuwachs zu, wenn sie etwa durch die Ernte herrschender Nachbar-Bäume Licht bekommen. Wo größere Lichtschächte entstehen, wachsen lichthungrige Baumarten wie Fichte, Bergahorn und Bergulme in kleinen Trupps heran. So kann sich der schon teilweise vorhandene stufige Aufbau mit Verjüngung, Zwischen- und Unterstand und einer großen Durchmesserspreitung weiterentwickeln zu einem Plenterwald. Im idealen Plenterwald sind stets alle Durchmesserklassen und Höhenstufen vorhanden. Ein solcher Dauerwald ist auch für das Flachland beispielhaft und zukunftsweisend: Holzproduktion erfolgt in mehreren Bestandsschichten, die Bäume halten durch die größere Oberflächenrauigkeit Stürmen besser stand, die Feuchtigkeit wird besser im Bestand gehalten, der Boden ist stets bedeckt und vor Austrocknung und Erosion geschützt.

Lageplan und Anfahrtbeschreibung

Der Musterbestand befindet sich teilweise im steilen, weglosen Gelände, Trittsicherheit und Orientierungssinn sind erforderlich! Parken am Parkplatz Pflegersee, zu Fuß oder mit Fahrrad ca. 2 km auf Forststraße Richtung Reschbergwiesen, durch Jungbestand nach Süden an Hangkante, unterhalb liegt der Musterbestand.

Beispiel Lageplan - BayernAtlas Externer Link

Zurück zur Übersichtsseite der Musterbestände im Amtsbereich

Musterbestände zum Waldumbau

Allgemeine Hinweise für Ihren Besuch

Das Betreten der Musterwaldbestände erfolgt auf eigene Gefahr.
Es erfolgen keine Sicherungsmaßnahmen gegenüber typischen Waldgefahren, die sich aus der Natur oder der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ergeben. Vermeiden Sie es, die Bestände während und nach Stürmen oder anderen markanten Wetterlagen zu betreten, da dann eine große Gefahr durch herabfallende Äste oder Baumteile besteht. Bitte achten Sie auch auf festes Schuhwerk, da es sich um unwegsames Gelände handeln kann und hinterlassen Sie den Wald so, wie Sie sich auch Ihren eigenen Wald wünschen (Müll bitte mitnehmen).