Musterbestände zum Waldumbau
Fichtenjungbestände mit einzelnen Mischbaumarten, Oberbrunn

Blick in die BaumkronenZoombild vorhanden

© Blacek, AELF WM

Junge Fichtenbestände pflegen und durchforsten

Frühzeitige und kontinuierlich fortgesetzte Pflege- und Durchforstungseingriffe in jungen Fichtenbeständen sind besonders wichtig. Denn zum einen werden so einzeln beigemischte klimastabile Baumarten nicht übersehen und rechtzeitig und dauerhaft gefördert. Zum anderen erhalten in reinen Fichtenpartien die Einzelbäume ausreichend Standraum, um zu stabilen und vitalen Individuen heranzuwachsen.

Ausgangslage

Der Wald entlang des Rundgangs ist geprägt von der Fichte. Lange Zeit wurde fast ausschließlich auf diese Baumart gesetzt. Aus standörtlicher Sicht war sie unter den bisherigen klimatischen Bedingungen gut als führende Baumart mit hohen Anteilen in der Bestockung geeignet. Allerdings fielen auch in der Vergangenheit viele Altbestände Stürmen und vor allem dem Borkenkäfer zum Opfer. In der Folgezeit entwickelten sich aus Naturverjüngung wieder fast reine Fichtenbestände, was u.a. auch auf den hohen Verbissdruck durch Rehwild zurückzuführen ist. 2011 übernahm Michael Wunderlich die Bewirtschaftung des Waldes. Da mit dem Klimawandel das Anbaurisiko für Fichte stark steigt, wird seither, wo es möglich ist, ein Bestockungswandel hin zu klimastabilen Baumarten angestrebt und z.B. kahle Flächen mit klimaresilienten Baumarten bepflanzt. Ein besonderes Augenmerk liegt jedoch auf der Pflege der Jungbestände. Dabei wird zum einen jede Mischbaumart gefördert und erhalten. Zum anderen werden die reinen Fichtenpartien so gepflegt, dass die Einzelbäume ausreichend Standraum erhalten, um zu stabilen und vitalen Individuen heranzuwachsen.

Bisherige Maßnahmen

Der etwa zwischen 1993 und 2003 aus Naturverjüngung entstandene Bestand 1 wurde im Winter und Herbst 2023 gepflegt. Einige Jahre zuvor waren auf Teilflächen einzelne Mischbaumarten durch gezielte, teilweise sehr schwache, Eingriffe gefördert worden. Teilweise waren Mischbaumarten insbesondere in sehr dichten Fichtennaturverjüngungspartien übersehen worden. Mit der Pflege wurden nun alle Mischbaumarten weitgehend unabhängig von ihrer Qualität gefördert, um zumindest diese geringe Mischung zu erhalten. An Baumarten finden sich vor allem Eiche, Birke und Buche, sowie Lärche, Bergahorn und verschiedene Weidenarten. Manche bei der früheren Pflege übersehene Eichen, vor allem in dichten Fichtennaturverjüngungspartien, konnten bisher nicht ausreichend stabile Stämme entwickeln. Sie sind gefährdet, durch Wind und Schnee umgebogen zu werden. Dies zeigt die Bedeutung des frühzeitigen Aufspürens und Förderns von Mischbaumarten. In den reinen Fichtenpartien wurden die Standräume der Einzelbäume erweitert. Der etwa 1990 entstandene Bestand 2 wurde im Winter 2023 durchforstet. Dabei wurden vitale Einzelbäume und einzeln beigemischte Baumarten, insbesondere die Lärche, sowie einige wenige Laubhölzer gefördert. Der Bestand war lange Zeit zuvor nicht gepflegt worden, was man insbesondere an den schwachen Kronen der beigemischten Baumarten sieht. Um den Bestand nicht zu sehr zu destabilisieren, wurde nur ein mäßiger Eingriff durchgeführt.

Zukünftige Maßnahmen

Um die Mischbaumarten zu erhalten und vitale und stabile Einzelbäume zu entwickeln, finden künftig kontinuierlich Pflege- und Durchforstungseingriffe statt. Mäßige, dafür in kürzeren Intervallen (ca. alle 4 bis 5 Jahre) durchgeführte Eingriffe ermöglichen es, in Pflegebeständen u.a. den Mischbaumarten nach Bedarf Licht zu geben und in Durchforstungsbeständen vorsichtig eine Einzelbaumstabilität zu entwickeln. Durch die Pflege kann der Mischungsanteil verändert werden und die stabilen und vitalen Fichten-Individuen wachsen schneller in verwertbare Dimensionen. Dies ermöglicht u.a. einen zeitigen Umbau zu einer Bestockung mit klimastabilen Baumarten. Die beigemischten Baumarten stabilisieren und strukturieren die Bestände und können später als Samenbäume für eine Verjüngung mit klimaresilienten Baumarten dienen.

Lageplan und Anfahrtsbeschreibung

Mit dem Auto: Parken am Umspannwerk Oberbrunn, an der Straße von Oberbrunn nach Hochstadt (Hochstadter Straße). Zu Fuß oder mit Fahrrad ca. 1,7 km zu Beginn der Musterbestände. Gesamter Rundweg ca. 4,6 km.
Befahren der Feld- und Waldwege mit dem Auto ist verboten!

Lageplan - BayernAtlas Externer Link

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Musterbestände zum Waldumbau

Allgemeine Hinweise für Ihren Besuch

Das Betreten der Musterwaldbestände erfolgt auf eigene Gefahr.
Es erfolgen keine Sicherungsmaßnahmen gegenüber typischen Waldgefahren, die sich aus der Natur oder der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ergeben. Vermeiden Sie es, die Bestände während und nach Stürmen oder anderen markanten Wetterlagen zu betreten, da dann eine große Gefahr durch herabfallende Äste oder Baumteile besteht. Bitte achten Sie auch auf festes Schuhwerk, da es sich um unwegsames Gelände handeln kann und hinterlassen Sie den Wald so, wie Sie sich auch Ihren eigenen Wald wünschen (Müll bitte mitnehmen).