Jagd
Gutachten zu Bergwald und Schalenwild im Werdenfels

Der Wildbiologe Dr. Peter Meile hat im Rahmen der Bergwaldoffensive 2013 einen „Beitrag für ein Konzept zum Umgang mit dem Schalenwild und seinen Lebensräumen und zur Sicherung des Bergwaldes in den Hegegemeinschaften Werdenfels-Ost und -West“ vorgelegt.

Zielsetzung

Für ausgewählte Teilgebiete des Werdenfels werden von ihm Hinweise gegeben, wie sichergestellt werden kann, dass sich der Bergwald als stabiler, standortgemäßer Mischwald entwickeln kann und seine Schutzfunktionen und seine landeskulturelle Wertigkeit optimiert werden können und er gleichzeitig als natürlicher Lebensraum für Gams-, Reh- und Rotwild erhalten bleibt.

Maßnahmen

Der Gutachter schlägt hierbei unter anderem eine deutliche Bestandsreduktion für alle Schalenwildarten vor.

Eine Vielzahl weiterer Maßnahmen wäre zudem geeignet Wildschäden zu vermindern:

  • Änderung der Jagdstrategie mit Intensivierung der Jagd in der Vegetationszeit und in den Sommereinständen
  • Intensive Intervalljagd (hierbei hält der Gutachter eine „klug genutzte Jagdzeit von ungefähr 15 Wochen“ für ausreichend um den Abschuss zu erfüllen)
  • Trennung von Fütterungszeit und Jagdzeit, Fütterung erst bei hoher Schneelage
  • Einstellung der bisherigen Kirrpraxis und der Nachtjagd
  • Änderung der Fütterungspraxis mit Schwergewicht auf gutem Heu und Grummet und hoher Trockenmasse
  • Beruhigung des Lebensraums durch Ausweisung von Winterruhezonen; in Einzelfällen Auflösung, Verlegung und in vielen Fällen Umgestaltung von Rotwildfütterungen
"Körperlicher Nachweis"
Als für eine erfolgversprechende Schalenwildbejagung unabdingbare begleitende Maßnahmen empfiehlt der Gutachter den „Körperlichen Nachweis“, also die transparente Offenlegung aller Abschüsse, die Einführung eines methodisch einwandfrei wiederholbaren Zählverfahrens zur Erfassung der Bestandsentwicklung bei Rotwild von geeigneten Einrichtungen aus und die Intensivierung der Dokumentation von Wildbeobachtung und Revierüberwachung.
Detaillierte Einzelkonzepte
In einem umfangreichen Anhang zu seinem Gutachten gibt der Gutachter für die Jagdreviere spezielle Empfehlungen zur dortigen Jagdpraxis, zur Fütterungsthematik und zur Verminderung der Wildschäden. Im Einzelfall hat er auch ein detaillierteres Jagd-und Fütterungskonzept vorgelegt und eine ausführliche Begleitstudie für eine Fütterungsauflösung.
Der allgemeine Teil des Gutachtens (29 Seiten) kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

Ansprechpartner

Franz Etschmann
AELF Weilheim i.OB
Amtsgerichtstr. 2, 86956 Schongau
E-Mail: poststelle@aelf-wm.bayern.de